Wohnhaus in Münster

Wohnhaus in Münster

...mit Dipl. Ing. Ulrich Kötter

Ganz nach Süden, mit Ausblick auf den alten Baumbestand des Grundstücks, orientiert sich das langgestreckte Wohnhaus der Architektin in Münster. Der Wunsch nach einer hellen, gartennahen Wohnatmosphäre zeigt sich in der offenen gestalteten Südfassade mit ihrem großzügigen Glasanteil. Fast alle Haupträume sind zu dieser Seite hin angeordnet und besitzen jeweils einen direkten Zugang ins Freie. Glastüren, raumhohe Fensterelemente und Reihen von schwenkbaren Glaslamellen lassen viel Licht und Luft ins Innere. Ein weiter durch Dachüberstand und der über die ganze Südseite reichende Balkon im Obergeschoss schützende die Räume vor zu viel sommerlicher Sonne. Das Zusammenspiel von unterschiedlichen Materialien in Konstruktion und Fassade ist ein wesentliches Gestaltungsmittel. Ein Stahlskelett aus filigranen Stützen und Trägern bildet das Grundgerüst des Hauses, während die Pfosten und Riegel der Fassade in Holz ausgeführt sind. Neben den unterschiedlichen Glaselementen werden mit Lärchenholz fundierte Sperrholz-Paneele zur Ausfachung der einzelnen Fassadenfelder verwendet.

Die Wärmedämmung der Holzflächen befindet sich in eingepassten Kantholzrahmen die zum Innenraum hin mit Gipskartonplatten beplankt sind. Aufgeschraubte Aluminiumprofile betonen die Gliederung der Fassade und schützen die Pfosten-Riegel-Konstruktion vor der Witterung.

Das Gebäude an sich besteht aus zwei, über einem glasgedeckten Zwischenraum verbundenen Bauteilen: An Stelle eines Kellers gibt es hinter dem Haupthaus an eingeschossiges Wirtschaftsgebäude, dass eine Werkstatt, einen Waschraum und ein Gästezimmer enthält.

Wie die Fassade so ist auch der Grundriss des Hauses von Offenheit geprägt. Die Stahlskelett-Bauweise ermöglicht eine von tragenden Wänden unabhängige und freie Grundrissplanung. Große Schiebetüren und türlose Durchgänge sorgen für fließende Übergänge zwischen den Räumen und vermitteln den Bewohnern ein großzügiges Raumgefühl.

(aus DETAIL Okt/Nov 1998)